Praxis für Osteopathie

Praxis für Osteopathie

Luca
Matiasovski

Was ist Osteopathie

Die Osteopathie ist eine eigenständige und ganzheitliche Form der manualen Medizin, also eine Therapieform, welche mit den Händen ausgeübt wird. Hierbei kann man die Osteopathie als die Anwendung der osteopathischen Philosophie verstehen. Innerhalb dieser Lehre steht nicht eine Beschwerde oder Erkrankung im Vordergrund, sondern der Mensch selber in all seinen Ebenen, da diese eine Einheit darstellen. Der Osteopath versucht zunächst mit gezielten Tests herauszufinden, wie und wo er dann im zweiten Schritt durch osteopathische Techniken den Körper in seiner Autoregulation und Selbstheilung unterstützen kann. Hierbei ist in erster Linie nicht Ziel, das im Vordergrund stehende Symptom zu behandeln, sondern durch das Einbinden in das vollständige Bild auch die dahinterliegende Ursache zu erkennen und zu behandeln.
Durch beispielsweise das Behandeln von Bewegungseinschränkungen oder faszialen Spannungspunkten kann das Kräftegleichgewicht im Körper wieder hergestellt und somit auch die Versorgung dieser Gebiete durch Gefäße und Nerven verbessert werden. Hierdurch kann die Fähigkeit des Körpers, sich selbst zu Regenerieren unterstützt werden.

Die Geschichte der Osteopathie

…Landarzt im mittleren Westen von Amerika arbeitete, wurde durch diverse Schicksalsschläge, seine eigenen Erfahrungen und Misserfolge mit seinen zeitgemäßen, medizinischen Werkzeugen dazu veranlasst, 1874 eine neue Philosophie und damit eine neue Art der Medizin zu begründen: Die Osteopathie


Dieser Entstehungsprozess erstreckte sich über ein Jahrzehnt der Studien von verschiedensten Feldern, wie der immer wieder vertieften Anatomie oder dem Einrenken (Bonesetting). Still zeigte sich nach den Misserfolgen mit der allopathischen Medizin interessiert in zeitgenössische geistige Strömungen, sodass er auch bei Geistheilern und Spiritualisten in die Lehre ging.


1892 begründete Still die erste Schule für Osteopathie in Kirksville, die „American School of Osteopathy“. Der zuerst kleine Kreis von Osteopathen wuchs in den folgenden Jahren an, nicht zuletzt auch als 1917 durch John Martin Littlejohn, einem Schüler Stills, die Osteopathie England und in den 50er Jahren den europäischen Kontinent erreichte. In den 90er Jahren kam sie ebenfalls in Deutschland an. Heute gibt es weltweit geschätzte 150.000 Osteopathen und osteopathisch arbeitende Ärzte, rund 10.000 davon aktiv in Deutschland praktizierend.


Viele Schüler von A.T. Still trugen entscheidend zur Weiterverbreitung und Weiterentwicklung der Osteopathie bei. Littlejohn brachte seine Lehre nach England, wo er vor allem den Bewegungsapparat als Zentrum seiner Tätigkeiten etablierte. William Garner Sutherland (1873-1954) erweiterte durch seine jahrelangen Studien die Osteopathie um den kranio-sakralen Bereich. Die französischen Osteopathen Jean-Pierre Barral und Jacques Weischank, wenn auch nicht selber direkte Schüler Stills, begründeten die viszeralen Osteopathie.

Die vier Säulen der Osteopathie

Die Osteopathie ist hier zwar in verschiedene Teilbereiche aufgegliedert dargestellt, jedoch ist sie immer als ein Ganzes zu verstehen. Die im Nachfolgenden vorgestellten Facetten greifen in der Praxis nahtlos ineinander. Wie auch im Körper alle korrespondierenden Ebenen und Systeme sich gegenseitig beeinflussen und bestimmte Bereiche und Funktionen verschwimmen, so wird auch die Anwendung von Techniken aus osteopathischen Teilgebieten stets mit dem Blick auf die Gesamtheit des Körpers und die Auswirkung auf die anderen Systeme ausgeführt.

Parietale Osteopathie

Die parietale Osteopathie richtet sich auf das muskuloskelettale System oder auch den Stütz- und Bewegungsapparat (‚parietalis‘, lat.: zur Wand gehörig). Hierzu zählen u.a. alle Muskeln, Sehnen, Sehnenscheiden, Knochen, Bänder, Knorpel und das Bindegewebe. Der Osteopath sucht während der Behandlung in den jeweiligen Strukturen nach lokalen Störungen, Bewegungseinschränkungen und Spannungsdysbalancen. Durch die Kraftübertragung über Muskeln und Faszien, welche eine globale Kontinuität im gesamten Körper erzeugen, ist ein Zusammenhang verschiedener, auch örtlich distanzierter Körperbereiche möglich.

Nicht zuletzt ist die Neurophysiologie ebenfalls ein großer Bestandteil der Selbstregulation, der Funktion und des Anpassungsvermögens des Bewegungsgapparates. Auch hier sind in den Verschaltungsebenen der Neurone, also im entsprechenden Rückenmarkssegment oder eben dem Gehirn, Überschneidungen und Austausch mit anderen Systemen und Körperbereichen möglich. Neben Fehlbelastungen, mangelnder Belastung oder Traumata kann hierdurch auch ein Einfluss aus dem Nervensystem oder dem Organsystem ein Ungleichgewicht oder eine Funktionseinschränkung im Bewegungsapparat hervorrufen.

Anders herum stellte A.T. Still selber schon im 19. Jahrhundert fest, dass durch das Lösen von Blockaden im muskuloskelettalen System die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt werden. Durch die oben genannten Schnittstellen und neurologischen Reflex- und Regelkreise kann der mögliche, positive Effekt einer osteopathischen Behandlung des parietalen Bereiches auf andere Körpersysteme erklären.Mittels Mobilisation, Strain-Counterstrain-Behandlung, gezielten Impulsen und Manipulationen oder myotensiven Techniken (Muscle-Energy-Technique: MET) behandelt der Osteopath die in der Untersuchung identifizierten Gelenkblockaden. Ein weiteres Hilfsmittel zur Behandlung des Bewegungsapparates stellt die Fasziale Manipulation dar.

Viszerale Osteopathie

Die viszerale Osteopathie beschäftigt sich mit den inneren Organen (lat.: viscera) des Menschen und ihrer Funktion. Die Erforschung und breite Erschließung des viszeralen Feldes der Osteopathie ist ein Ergebnis der letzen Jahrzehnte, obwohl auch schon Still zu seiner Zeit, wenn nötig, Gedärme und andere viszerale Strukturen behandelte. In den 1980er Jahren forschten die französischen Osteopathen Jean-Pierre Barral und Jacques Weischenck ausführlich mit den inneren Organen und wie diese osteopathisch untersucht und behandelt werden können. Dadurch erweiterten Sie die Osteopathie um den viszeralen Bereich.

Während einer vizeraren Behandlung legt der Osteopath sein Augenmerk auf die verschiedenen Druck- und Spannungsverhältnisse der verschiedenen Organe und Organgruppen, sowie auf ihre anatomischen Merkmale und Funktionszustände. Es gilt auch das Verhältnis zwischen „Inhalt“ (viscera) und „Hülle“ (paries) zu beachten. Ebenso wie die Versorgung der Organe über die in den Bauchfellverdopplungen und im kleinen und großen Bauchnetz (Omentum majus und minus) liegenden Nerven und Gefäße. Wenn Spannung in eben jenen Organaufhängungen entsteht, kann auch die vaskuläre und neurologische Versorgung u.U. nicht mehr optimal funktionieren. Das Organ selber kann in Folge eine herabgesetzte Funktion einnehmen. Andere Faktoren wie eine unausgewogene Ernährung, Entzündungen, Narben oder auch Fehlhaltungen können eben erwähnte Spannungen, Verklebungen, eine Störung der Rhythmik, sowie der Funktion des betroffenen Organs hervorrufen.

Der Osteopath versucht durch die Palpation und verschiedene Tests den Zustand des viszeralen Systems zu erkennen. Das Ziel der viszeralen Osteopathie ist es, die identifizierten Spannungsfelder zu lösen, die Druckverhältnisse der verschiedenen Organblätter (von Glenard) auszugleichen und auch das Verhältnis zwischen dem muskulofaszioskelettalen (Hülle) und viszeralen (Inhalt) Anteil des Körpers in Richtung Balance zu führen. Dies kann sich potenziell auch positiv auf korrelierende und zusammenhängende Probleme im Bewegungsapparat auswirken. Durch das ersuchte Fördern der Eigenbewegung der Organe kann deren Vitalität unterstützt werden. Die möglicherweise hierdurch angeregten Selbstheilungskräfte vermögen auch die Funktionalität des Organs zu steigern und hierdurch u. U. die vorliegenden Symptome zu lindern.

Cranio-Sacrale Osteopathie

Ein anderer Schüler von Dr. Still, Dr. William Garner Sutherland (1873 – 1954) erweiterte die Osteopathie um die Osteopathie im kraniellen Bereich, also dem Kopf. Die kraniosakrale Therapie betrachtet die inhärente Motilität der Schädelknochen (lat.: cranium), des Kreuzbeins (lat.: sacrum), sowie des restlichen Körpers. Ähnlich der Ebbe und Flut zentralisiert und dezentralisiert sich nach dieser Ansicht die Fluida des Körpers in einem körpereigenem Rhythmus. Ist diese Ebene der Bewegung eines Organs beispielsweise eingeschränkt, so kann dies auch die grundsätzliche Produktivität und Aktivität dieses Organs herabsenken. Anders herum birgt die Behandlung im kraniosakralen Bereich eine Möglichkeit der nachhaltigen und tiefgreifender Unterstützung der entsprechenden Körperstrukturen, sodass die Selbstheilungskräfte des Körpers effektiver wirken können.

Fasziale Osteopathie

In den letzten Jahrzehnten ist das fasziale System mehr und mehr in den Fokus einiger Forscher geraten und hat so auch die wissenschaftliche Grundlage für die Behandlung der Faszien in osteopathischen Behandlungen geschaffen. Das fasziale System ist jene bindegewebige Struktur, welche alle sonstigen Systeme verbindet, sie jedoch gleichzeitig voneinander isoliert. Sie sind Dreh- und Angelpunkt für den interzellulären Austausch und haben etliche weitere Funktionen, wie die mechanischen Eigenschaften der Kraftübertragung und somit Unterstützung des muskuloskeletalen Systems, das Abfedern und Polstern bei mechanischen Krafteinwirkungen und das Speichern und Abgeben mechanischer Energie. Zudem sind die Faszien zentraler Teil der neurophysiologischen Regulation und Kontrolle des Bewegungsapparates, da so viele freie Nervenden im Bindegewebe eingebettet sind wie in wenig anderen Organen. Hierbei darf man nicht vergessen, dass jeder periphere Nerv, der das Rückenmark verlässt auch selbst eine fasziale Hülle besitzt, die er bis zu seinem Versorgungsgebiet mitnimmt.

So kann man die Wirkung der Behandlung des faszialen Systems erklären, welche potenziell bei verschiedensten Themengebieten Einsatz findet. Von Rückenschmerzen, über Gelenkinstabilitäten, bis hin zu Migräne gibt es viele Einsatzbereiche für fasziale Behandlungen.


Der Osteopath versucht mit verschiedenen Techniken, die unterschiedlichen Schichten des faszialen Systems gezielt zu manipulieren. Hierbei wird je nach Technik das Bindegewebe angeregt, indem die Fibroblasten (Bindegewebszellen) zur Produktion neuer Bindegewebsbestandteile stimuliert werden, alte Verklebungen von Kollagenfasern oder Proteoglykanen aufgebrochen werden können und das sensible Signalsystem aus diesem Gebiet moduliert wird. Hierdurch kann auch das Schmerzempfinden und die neuromotorische Kontrolle aus diesem Bereich beeinflusst werden. Hinzu kommt eine Zuwanderung von Wasser und durch die Anregung der Matrixmolekülproduktion wie der Hyaluronsäure auch eine bessere Wasserbindung innerhalb des Gewebes.

Die parietale Osteopathie richtet sich auf das muskuloskelettale System oder auch den Stütz- und Bewegungsapparat (‚parietalis‘, lat.: zur Wand gehörig). Hierzu zählen u.a. alle Muskeln, Sehnen, Sehnenscheiden, Knochen, Bänder, Knorpel und das Bindegewebe. Der Osteopath sucht während der Behandlung in den jeweiligen Strukturen nach lokalen Störungen, Bewegungseinschränkungen und Spannungsdysbalancen. Durch die Kraftübertragung über Muskeln und Faszien, welche eine globale Kontinuität im gesamten Körper erzeugen, ist ein Zusammenhang verschiedener, auch örtlich distanzierter Körperbereiche möglich.
Nicht zuletzt ist die Neurophysiologie ebenfalls ein großer Bestandteil der Selbstregulation, der Funktion und des Anpassungsvermögens des Bewegungsgapparates. Auch hier sind in den Verschaltungsebenen der Neurone, also im entsprechenden Rückenmarkssegment oder eben dem Gehirn, Überschneidungen und Austausch mit anderen Systemen und Körperbereichen möglich. Neben Fehlbelastungen, mangelnder Belastung oder Traumata kann hierdurch auch ein Einfluss aus dem Nervensystem oder dem Organsystem ein Ungleichgewicht oder eine Funktionseinschränkung im Bewegungsapparat hervorrufen.
Anders herum stellte A.T. Still selber schon im 19. Jahrhundert fest, dass durch das Lösen von Blockaden im muskuloskelettalen System die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt werden. Durch die oben genannten Schnittstellen und neurologischen Reflex- und Regelkreise kann der mögliche, positive Effekt einer osteopathischen Behandlung des parietalen Bereiches auf andere Körpersysteme erklären.Mittels Mobilisation, Strain-Counterstrain-Behandlung, gezielten Impulsen und Manipulationen oder myotensiven Techniken (Muscle-Energy-Technique: MET) behandelt der Osteopath die in der Untersuchung identifizierten Gelenkblockaden. Ein weiteres Hilfsmittel zur Behandlung des Bewegungsapparates stellt die fasziale Manipulation dar.
Die viszerale Osteopathie beschäftigt sich mit den inneren Organen (lat.: viscera) des Menschen und ihrer Funktion. Die Erforschung und breite Erschließung des viszeralen Feldes der Osteopathie ist ein Ergebnis der letzen Jahrzehnte, obwohl auch schon Still zu seiner Zeit, wenn nötig, Gedärme und andere viszerale Strukturen behandelte.
In den 1980er Jahren forschten die französischen Osteopathen Jean-Pierre Barral und Jacques Weischenck ausführlich mit den inneren Organen und wie diese osteopathisch untersucht und behandelt werden können. Dadurch erweiterten Sie die Osteopathie um den viszeralen Bereich.
Während einer vizeraren Behandlung legt der Osteopath sein Augenmerk auf die verschiedenen Druck- und Spannungsverhältnisse der verschiedenen Organe und Organgruppen, sowie auf ihre anatomischen Merkmale und Funktionszustände. Es gilt auch das Verhältnis zwischen „Inhalt“ (viscera) und „Hülle“ (paries) zu beachten. Ebenso wie die Versorgung der Organe über die in den Bauchfellverdopplungen und im kleinen und großen Bauchnetz liegenden Nerven und Gefäße. Wenn Spannung in eben jenen Organaufhängungen entsteht, kann auch die vaskuläre und neurologische Versorgung u.U. nicht mehr optimal funktionieren. Das Organ selber kann in Folge eine herabgesetzte Funktion einnehmen.Andere Faktoren wie eine unausgewogene Ernährung, Entzündungen, Narben oder auch Fehlhaltungen können eben erwähnte Spannungen, Verklebungen, eine Störung der Rhythmik, sowie der Funktion des betroffenen Organs hervorrufen.
Der Osteopath versucht durch die Palpation und verschiedene Tests den Zustand des viszeralen Systems zu erkennen. Das Ziel der viszeralen Osteopathie ist es, die identifizierten Spannungsfelder zu lösen, die Druckverhältnisse der verschiedenen Organblätter (von Glenard) auszugleichen und auch das Verhältnis zwischen dem muskulofaszioskelettalen (Hülle) und viszeralen (Inhalt) Anteil des Körpers in Richtung Balance zu führen. Dies kann sich potenziell auch positiv auf korrelierende und zusammenhängende Probleme im Bewegungsapparat auswirken. Durch das ersuchte Fördern der Eigenbewegung der Organe kann deren Vitalität unterstützt werden. Die möglicherweise hierdurch angeregten Selbstheilungskräfte vermögen auch die Funktionalität des Organs zu steigern und hierdurch u. U. die vorliegenden Symptome zu lindern.
Ein anderer Schüler von Dr. Still, Dr. William Garner Sutherland (1873 – 1954) erweiterte die Osteopathie um die Osteopathie im kraniellen Bereich, also dem Kopf.
Die kraniosakrale Therapie betrachtet die inhärente Motilität der Schädelknochen (lat.: cranium), des Kreuzbeins (lat.: sacrum), sowie des restlichen Körpers. Ähnlich der Ebbe und Flut zentralisiert und dezentralisiert sich nach dieser Ansicht die Fluida des Körpers in einem körpereigenem Rhythmus. Ist diese Ebene der Bewegung eines Organs beispielsweise eingeschränkt, so kann dies auch die grundsätzliche Produktivität und Aktivität dieses Organs herabsenken. Anders herum birgt die Behandlung im kraniosakralen Bereich eine Möglichkeit der nachhaltigen und tiefgreifender Unterstützung der entsprechenden Körperstrukturen, sodass die Selbstheilungskräfte des Körpers effektiver wirken können.
In den letzten Jahrzehnten ist das fasziale System mehr und mehr in den Fokus einiger Forscher geraten und hat so auch die wissenschaftliche Grundlage für die Behandlung der Faszien in osteopathischen Behandlungen geschaffen. Das fasziale System ist jene bindegewebige Struktur, welche alle sonstigen Systeme verbindet, sie jedoch gleichzeitig voneinander isoliert. Sie sind Dreh- und Angelpunkt für den interzellulären Austausch und haben etliche weitere Funktionen, wie die mechanischen Eigenschaften der Kraftübertragung und somit Unterstützung des muskuloskeletalen Systems, das Abfedern und Polstern bei mechanischen Krafteinwirkungen und das Speichern und Abgeben mechanischer Energie. Zudem sind die Faszien zentraler Teil der neurophysiologischen Regulation und Kontrolle des Bewegungsapparates, da so viele freie Nervenden im Bindegewebe eingebettet sind wie in wenig anderen Organen. Hierbei darf man nicht vergessen, dass jeder periphere Nerv, der das Rückenmark verlässt auch selbst eine fasziale Hülle besitzt, die er bis zu seinem Versorgungsgebiet mitnimmt.
So kann man die Wirkung der Behandlung des faszialen Systems erklären, welche potenziell bei verschiedensten Themengebieten Einsatz findet. Von Rückenschmerzen, über Gelenkinstabilitäten, bis hin zu Migräne gibt es viele Einsatzbereiche für fasziale Behandlungen.

Der Osteopath versucht mit verschiedenen Techniken, die unterschiedlichen Schichten des faszialen Systems gezielt zu manipulieren. Hierbei wird je nach Technik das Bindegewebe angeregt, indem die Fibroblasten (Bindegewebszellen) zur Produktion neuer Bindegewebsbestandteile stimuliert werden, alte Verklebungen von Kollagenfasern oder Proteoglykanen aufgebrochen werden können und das sensible Signalsystem aus diesem Gebiet moduliert wird. Hierdurch kann auch das Schmerzempfinden und die neuromotorische Kontrolle aus diesem Bereich beeinflusst werden. Hinzu kommt eine Zuwanderung von Wasser und durch die Anregung der Matrixmolekülproduktion wie der Hyaluronsäure auch eine bessere Wasserbindung innerhalb des Gewebes.

Die Grundprinzipien der Osteopathie

In jeder Form des Lebens findet man Bewegung. Egal ob es sich dabei um einen Blauwal oder um einen Einzeller handelt. Bewegung ist die Grundlage, damit Leben überhaupt stattfinden kann. Diese Bewegung kommt zumeist in einer bestimmten und regelmäßigen Form, dem Rhythmus. Wo auch immer diese Bewegung in seiner Freiheit gestört ist, entsteht über Kurz oder Lang Funktionsverlust u./o. Krankheit. Der Osteopath möchte den Körper unterstützen, Bewegungsblockaden aufzulösen, damit Bewegung erneut stattfinden und Gesundheit erneut Platz nehmen darf.
Der Körper besitzt inhärente Selbstheilungskräfte, welche der Osteopath mittels seiner Arbeit zu unterstützen ersucht. Gemäß dem Grundsatz „Find it, fix it, leave it alone.“ (A.T. Still, Begründer der Osteopathie) ist die Rolle des Osteopathen jene, zunächst herauszufinden, was der Körper als Unterstützung braucht, sowie an welcher Stelle. Intention ist es, die Rahmenbedingungen ideal zu gestallten, damit die Heilkräfte wirksam werden und den Körper dann in Ruhe arbeiten zu lassen.
Neben den vier Säulen der Osteopathie ist nach der Dreifaltigkeit (Körper, Geist und Seele) eben auch dem nicht-physischen Teil des Menschen Beachtung zu schenken. Denn das Gefühlsleben, die psychische Verfassung und das Stressniveau, sowie das Seelenwohl des Individuums stehen in enger Wechselwirkung mit dem körperlichen Zustand. Deshalb strebt der Osteopath es an, den Menschen vor sich in seiner Gesamtheit zu sehen und nicht nur seine körperlichen Umstände.
Die Struktur dirigiert die Funktion (Bsp.: Ein blockierter Wirbel hat eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit) und die Funktion gestaltet die Struktur (Bsp.: Muskulatur immer wieder zu strapazieren führt zu einer erhöhten Muskelmasse). Zu der Struktur gehören alle Bestandteile des menschlichen Körpers und Gewebes, ob Muskeln, Knochen, Bänder, Faszien, Nerven, Gefäße, Organe oder Haut. 
Die Osteopathie versucht, Bewegungseinschränkungen und andere Funktionsstörungen zu erkennen und diese zu behandeln, um die Funktion und Struktur wieder aufeinander abzustimmen.
Gemäß dem Ausspruch „Panta Rhei“ – Alles fließt, ist im Werden, in unaufhörlicher Bewegung (aus dem alt-griechischen, zurückgeführt auf Heraklit von Ephesos) sind auch die Flüssigkeiten und Stoffe unserer Körper unaufhaltsam im Fluss. Das ist auch notwendig, damit jedes Gewebe im Körper ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird und gleichzeitig die Stoffwechselendprodukte und der Kohlendioxid abtransportiert werden können. Auch der Abfluss der Lymphe aus dem Zellzwischenraum ist hierbei ein wichtiger Faktor. Gleichzeitig ist das freie Fließen der Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit ein integraler Bestandteil der kranio-sakralen Osteopathie. Wie beim ersten Grundprinzip kann ein Hindernis des Flusses zu funktionellen Störungen führen.

Anschrift

Praxis für Osteopathie

Luca Matiasovski

Herbert-Haydin Str. 14

64646 Heppenheim

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